Startup Freak

In Startup Freak übernimmst du die Rolle eines angehenden Unternehmers und durchlebst mit deinem Startup die kritischen Phasen, die es als Neuankömmling in der Softwarebranche zu bewältigen gilt. Aller Anfang ist schwer, doch wenn das Startup erst einmal ins Rollen kommt, kann es sich schnell zu einem millionenschweren Unternehmen entwickeln.

Auf dem Weg dorthin müssen unzählige Herausforderungen gemeistert werden. Doch die ultimative Frage, gilt es noch zu beantworten:

Bist du ein Startup-Freak?

Im Spiel gründet man anfangs ein Software-Startup, dessen Art abhängig vom gewählten Schwierigkeitsgrad ist: Foto-Sharing-Service (einfach), Musik-Streaming (mittel), Analytics Plattform (schwer)

Nun muss die Software weiterentwickelt werden, um Besucher auf die eigene Website zu bringen und neue Kunden zu akquirieren. Im besten Fall kann sich das Unternehmen schnell durch die ersten Kunden finanzieren, jedoch ist Erfolg im schnelllebigen Tech-Business nie garantiert. Wenn die ersten entwickelten Features keine Kunden überzeugen konnten und sich so langsam das Konto leert, muss bei einem Investor um zusätzliches Kapital gepitcht werden. Als Gegenleistung erhält der investor entsprechend anteile am Unternehmen. Doch wie immer wird nicht in das Unternehmen per se, sondern in die Person hinter der Idee investiert – entsprechend gilt es den Investor bei der Präsentation mit Themen passend zu seinen Interessen zu überzeugen.

Wenn die finanzielle Situation abgesichert ist, kann es mit der Suche nach fähigem Personal weitergehen: denn hinter jedem guten Unternehmen steckt ein gutes Team. Hier die Skills eines einzelnen unterscheiden sich in den Punkten: Technik, Design, Betrieb, Marketing. Doch jeder Mitarbeiter besitzt ebenfalls zwei weitere Attribute: Arbeitseinstellung und Sensibilität. Wenn im Unternehmen beispielsweise ein Mitarbeiter mit hoher Sensibilität eingestellt ist, wird dieser schnell meckern, wenn das Büro zu spartanisch eingerichtet ist oder etwas nicht stimmt. Fähige Mitarbeiter mit geringer Arbeitseinstellung gilt es gegebenenfalls zu meiden, da andere Mitarbeiter durch die miese Laune im Büro ebenfalls unzufrieden werden und im schlimmsten Fall sogar kündigen. Die Laune der Mitarbeiter lässt sich natürlich immer mit Geld aufbessern, jedoch gilt es als Startup jeden Cent zu ehren und alternativ lässt sich das Büro verschönern: neue Möbel, Sitzgelegenheiten, eine bequeme Couch, ein Fernseher zum Entspannen oder vielleicht sogar eine Antiquität? Das lässt die Herzen der Mitarbeiter höher schlagen.

Doch irgendwo muss das Geld erst einmal herkommen, um sich sein Wunschbüro sowie gut ausgebildete Mitarbeiter leisten zu können. Hierzu muss für das eigene Softwareprodukt ein passender Preis für die Zielgruppe gesetzt werden. Ob der gesetzte Preis für die Zielgruppe passend ist, lässt sich mittels einer Marktanalyse herausfinden. Ein weiterer Vorteil dieser Analyse ist ebenfalls, dass weiterer Platz für mehr Features erforscht wird und sich die eigene Software somit weiter ausbauen lässt.

Features. Features. Features. Ein Alleinstellungsmerkmal für Software heutzutage. Doch ein Feature muss einen sinn haben und es bringt eher weniger die eigene Software nur mit Features vollzupumpen. Wichtig ist, dass die Balance zwischen Design und Technikpunkten  (D/T-Ratio) zum Produkt passt. Die Entwicklung eines großen Features lockt potenzielle Kunden an, birgt jedoch auch ein Risiko: längere Entwicklungszeit und wenn die D/T Ratio nicht stimmt, sollte das Feature neu programmiert werden oder die Kunden werden unzufrieden. Doch Features allein machen eine Software nicht zu einem Verkaufsschlager. Performance, Sicherheitspatches und speziell Tests der Features sind notwendig, um beispielsweise Bugs zu reduzieren und Sicherheitsangriffe unschädlich zu machen. Diese Upgrades werden auf die gleiche Fläche wie die Features verbaut und somit muss der vorhandene Platz effizient genutzt werden. Ketteneffekte (Upgrades nebeneinander bauen) sorgen für einen erhöhten Radius und machen manche Upgrades schnell zu einem Software übergreifenden Bonus.

Wenn der richtige Preis gefunden und ausreichend Features entwickelt wurden, benötigt die eigene Software noch das passende Marketing, um Kunden zu gewinnen. Hierbei kommt aus auf die Art des Softwareproduktes an, welche Marketingstrategie am besten funktioniert. Einerseits kann die eigene Intuition die passende Richtung weisen oder die Marktanalyse hilft weiter und verrät, wie effektiv die gewählte Marketingkampagne beispielsweise im Vergleich zu anderen ist.

Mit dem passenden Marketing werden die Besucherzahlen steigen und somit nach und nach auch der erzielte Umsatz erhöhen, doch auch hierbei gilt es noch eine weitere Hürde zu meistern: nicht jeder interessierte Websitebesucher wird automatisch zu einem zahlenden Kunden. Somit entsteht ein extremer Zuwachs des Websitetraffics und die Server-Infrastruktur des eigenen Unternehmens muss ständig auf die neue Nachfrage angepasst werden, um potenziellen Kunden eine möglichst kurze Wartezeit beim Aufruf der Firmenwebsite zu gewährleisten.

Der letzte Meilenstein im Spiel ist es, die eigene Firma an einen Investor zu verkaufen, und sich somit für die harte Arbeit im eigenen Startup auszahlen zu lassen. Die Summe des Checks ist abhängig von den erzielten Leistungen und den getätigten Entscheidungen im Verlauf der Startup-Entwicklung.

FAZIT

Startup Freak ist eine Startup-Simulation mit strategischen Elementen und einer Vielzahl interessanter Features, welche dieses Spiel aus der Masse vergleichbarer Spiele herausstechen lässt. Das Konzept des Spiels ist gut durchdacht und das Gesamtpaket stimmt.

Während das Spiel durch die drei Schwierigkeitsmodi durchaus Replayability besitzt, wären für den allgemeinen Spielverlauf noch weitere Meilensteine oder beispielsweise ein Endlos-Modus wünschenswert. Ebenfalls ist das User Interface noch recht ausbaufähig.

Insgesamt war das Spiel nach knapp 7 Stunden durchgespielt, was dem Preis in Höhe von 9,99€ vollkommen gerecht wird. Nicht zu vergessen ist, dass sich das Spiel noch im Early Access befindet und noch weiterentwickelt wird, wobei es meiner Meinung nach jetzt schon mehr Content als manch andere Tycoons besitzt.

Zum aktuellen Zeitpunkt ist Startup Freak ein sehr empfehlenswertes Spiel, mit einigen kleineren Mängeln, über die man meiner Meinung nach hinwegsehen kann.

 

Steam: http://store.steampowered.com/app/722660/Startup_Freak/

Website: https://startupfreakgame.com/

Vielen Dank an PulPul Games für die Bereitstellung des Steam-Keys für das Review.

Das Review bezieht sich auf die Version 0.7.2

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert